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Depressionen im Job anzusprechen, kann sich anfühlen wie ein Balanceakt auf dünnem Eis. Man hat Angst, missverstanden zu werden oder gar den Job zu verlieren. Ich kenne das Gefühl gut. Als jemand, der fast sein Studium zum Heilpraktiker für Psychotherapie abgeschlossen hat und selbst mit einer milden Form von Dysthymie und ADD (Aufmerksamkeitsdefizitstörung) lebt, weiß ich, wie herausfordernd es sein kann, offen über mentale Gesundheit im beruflichen Umfeld zu sprechen.
Zunächst einmal: Du bist nicht allein. Viele Menschen kämpfen mit ähnlichen Problemen und dennoch ist es wichtig, dass du deine mentale Gesundheit ernst nimmst, ohne dabei unnötig deinen beruflichen Ruf zu riskieren.
Wähle dein Publikum weise: Überlege dir genau, mit wem du darüber sprichst. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, zuerst mit der Personalabteilung oder einem vertrauten Kollegen zu reden, bevor du das Thema bei deinem Vorgesetzten ansprichst.
Klar und direkt sein: Wenn du dich entscheidest, offen über deine Depressionen zu sprechen, mach das selbstbewusst und ohne übermäßige Entschuldigungen. Konzentriere dich darauf, wie es deine Arbeit beeinflusst und welche Unterstützung du benötigst, um weiterhin gut arbeiten zu können.
Konkrete Lösungen anbieten: Es ist hilfreich, wenn du bereits Vorschläge hast, wie deine Situation am Arbeitsplatz verbessert werden kann. Flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, oder regelmäßige Gespräche mit einem Coach können hilfreiche Maßnahmen sein.
Kein Drama machen: Du musst nicht ins Detail gehen oder dein Gegenüber mit zu vielen Informationen überfordern. Halte es professionell und zeige, dass du das Thema im Griff hast.
Die Unsicherheit, dass man vielleicht seinen Job verlieren könnte, ist real. Dennoch zeigt es Stärke, wenn du dich traust, dieses Thema anzusprechen. Es ist auch eine Möglichkeit, ein Umfeld zu schaffen, in dem mentale Gesundheit ernst genommen wird und andere sich ermutigt fühlen, ebenfalls darüber zu sprechen.
Dein Job ist wichtig, aber nichts ist wichtiger als deine Gesundheit – physisch und mental. Indem du offen und bedacht über deine Herausforderungen sprichst, setzt du nicht nur ein Zeichen für dich selbst, sondern auch für andere, die ähnliche Kämpfe durchmachen.
Denke daran: Es ist okay, Unterstützung zu suchen und deine Bedürfnisse zu kommunizieren. Niemand sollte sich dafür schämen, mental gesund bleiben zu wollen – weder im Job noch privat.
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